Der 1. FC Kaiserslautern hat dem SC Paderborn die erste Niederlage der Saison zugefügt. Ein kurioser Treffer machte den Anfang, die Entscheidung erzwang aber Marlon Ritter.
Nach fünf sieglosen Spielen in Serie feierte der 1. FC Kaiserslautern wieder einen Sieg. IMAGO/Thomas Frey
Drei Punkte standen für den 1. FC Kaiserslautern auf der Wunschliste nach der Länderspielpause, schließlich war nach fünf sieglosen Spielen in Serie etwas Unruhe im Vereinsumfeld aufgekommen. Trainer Markus Anfang musste für das Zweitliga-Topspiel am Samstagabend aber auf gleich zwei Akteure verzichten. Gyamerah (Aufbautraining nach Muskelfaserriss) und Tomiak (Bänderriss im Sprunggelenk) fehlten im Vergleich zum 0:1 gegen Elversberg in der Startelf, genauso wie auch Wekesser und Ritter, die beide auf der Bank Platz nehmen mussten. Für sie begannen Zimmer, Kleinhansl, Sirch und Aremu.
Die Roten Teufel am Betzenberg ärgern wollte hingegen der gut aufgelegte SC Paderborn, der ungeschlagen in den 9. Spieltag ging. Auch Lukas Kwasniok musste allerdings aus Verletzungsgründen wechseln, Schienenspieler Zehnter fiel aufgrund einer Fußverletzung aus und wurde von Herrmann ersetzt. Es war der einzige Wechsel im Vergleich zum klaren 3:0-Sieg gegen Regensburg.
Boevink zwischen Patzer und Pech: Ache schiebt zum 1:0 ein
Keine zwei Minuten waren am Betzenberg gespielt, da brachte sich der erste Neue im Dress der Hausherren bereits erstmals offensiv ein: Einen Freistoß aus dem linken Halbfeld zog Startelfdebütant Sirch direkt auf das Tor der Gäste, doch Boevink war zur Stelle (2.). Im Anschluss zeichnete sich die Partie für eine längere Phase besonders durch robust geführte Zweikämpfe und solide Defensivarbeit aus - Torchancen blieben Mangelware.
2. Bundesliga, 9. Spieltag
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- Die aktuelle Tabelle
Luca Sirch Abwehr 1,5 mehr Infos Spieler des Spiels
Lange Zeit eine chancenarme, von der Spannung lebende Partie, die besser wurde, als Paderborn energischer auf den Ausgleich zu drücken begann; der Sieg für den FCK fiel am Ende deutlich zu hoch aus. 3,5 mehr Infos Spielnote
1:0 Ache (30') 2:0 Sirch (87') mehr Infos Tore und Karten
12 Torschüsse 12 35% Ballbesitz 65% mehr Infos Spieldaten
Krahl3,5 - Elvedi2,5, Sirch1,5 , Heuer2,5 - Aremu3,5 , Kaloc4,5 , J. Zimmer4 , Kleinhansl3,5, Yokota3 - Ache3 , Hanslik3,5 mehr Infos
Boevink5,5 - Curda4 , Götze4, Brackelmann4 - Obermair3, Klaas3,5 , Castaneda4 , L. Herrmann5 , Kostons4,5 , Bilbija4 - Michel4,5 mehr Infos
Richard Hempel Großnaundorf 2 mehr Infos Schiedsrichter-Team
mehr Infos Spielinfo
Stadion Fritz-Walter-Stadion Zuschauer 42.028
Erst in der 28. Minute wurde es wieder gefährlich, da kam der SCP erstmals lauernd vor das Tor der Hausherren. Nach einer Kopfballvorlage von Bilbija scheiterte Herrmann aber an Krahl (28.). Kurz darauf schwappte dann eine Jubelwelle durch das Fritz-Walter-Stadion und das auf kurioseste Weise. Nach einem Rückpass von Götze hielt SCP-Schlussmann Boevink die Kugel zu lange, ein Platzfehler sorgte dann dafür, dass der Ball zum heranstürmenden Ache sprang. Der ließ sich die Möglichkeit nicht nehmen und schob mühelos zum 1:0 ein (30.). Es war ein Treffer zwischen Patzer und Pech, von dem sich die Gäste erst einmal erholen mussten.
Kurz vor der Pause schnupperte Paderborn aber noch einmal am Ausgleich: Nach einem Ballverlust der Hausherren ging es schnell, im Strafraum bekam Sirch bei einem Abschluss von Obermair aber noch das Bein dazwischen (38.). Viel änderte sich auch in Durchgang zwei nicht am Spielgeschehen, weiter blieben Torchancen eher Mangelware. Paderborn hatte zwar mehr vom Spiel, Möglichkeiten sprangen aber nur selten heraus. Erst in Minute 60 probierte es Klaas mal per Direktabnahme, diese flog aber knapp am Tor vorbei (60.). Elf Minuten später kratzte Bilbija nach einer Flanke von Grimaldi am Ausgleich, traf per Kopf aber nur den Pfosten (71.).
Ritter erzwingt die Entscheidung - Curda fliegt
Die Entscheidung musste also in der Schlussphase fallen und da hatte der FCK in Form eines Distanzkrachers von Kleinhansl die erste Chance (82.). Dieser landete jedoch genauso wenig in den Maschen wie Grimaldis Versuch aus deutlich geringerer Distanz auf der Gegenseite (84.). Die Entscheidung brachte schließlich der eingewechselte Ritter: Mit einem starken Sprint setzte der etatmäßige Kapitän Hanslik ein, der zwar noch am stark reagierenden Boevink scheiterte, den Abpraller drückte Sirch dann aber über die Linie (87.). Auch der Schlusspunkt gehörte Ritter - mit einem Versuch aus der zweiten Reihe ließ der Mittelfeldspieler Boevink keine Abwehrchance (90.).
Schluss war da aber noch nicht, einen Aufreger hatte die Partie noch zu bieten: Als die Partie bereits entschieden war, kam es zu Differenzen zwischen Raschl und Curda - beide sahen Gelb, doch da der Paderborner bereits verwarnt war, musste er mit Gelb-Rot vom Feld (90.+4). Am Endergebnis änderte das nichts mehr, die Sieglosserie der Hausherren war beendet, während Paderborn die erste Saisonniederlage hinnehmen musste. Der FCK trifft am kommenden Samstag (20.30 Uhr) auf Düsseldorf, Paderborn gastiert bereits am Freitag (18.30 Uhr) in Köln.